Geräteablageplatz

Er hat viele Namen und gute Eigenschaften. Doch von Anfang an. Was ist es, dass wir als Geräteablageplatz definieren? Wo liegt der Sinn darin?

 

Die durchschnittliche Einsatzmannschaft ist was das Fachwissen, die Ausbildung und die Einsatzerfahrung angeht sehr heterogen. Gewisse Positionen definieren sich bereits vor Abfahrt zum Einsatzort. Es braucht einen Maschinisten und einen Einsatzleiter. Doch auch die Mannschaft untereinander ist meist sehr unterschiedlich.

Unser RLF hat ein Inventar von hunderten verschiedener Gerätschaften. In der Initialphase werden aber immer nur eine Hand voll dieser Geräte gebraucht.

So haben wir uns in der Mannschaft angewöhnt zu arbeiten, noch während der Einsatzleiter seine ausführliche Erkundung macht. Der Einsatzbefehl erfolgt hierfür bereits bei Anfahrt. Schnell wird zugeteilt, welche Aufgaben von wem erledigt werden müssen unabhängig vom konkreten Lagebild. Eine Straßen- und Verkehrsabsicherung muss immer geschehen. Die Einsatzbereitschaft und Miterkundung durch zwei Kameradinnen des Rettungstrupps hat sich von Vorteil herausgestellt. Ihr Blick richtet sich zunächst auf die Stabilsierung und Sicherung des Fahrzeuges, um in weiterer Konsequenz mechanisch verformen zu können. Während abgesichert und erkundet wird gibt es aber meist eine Hand voll Kameradinnen ohne konkreter Aufgabe. Um den immer gleichen Ablauf zu antizipieren kommt der Geräteablageplatz ins Spiel. Es handelt sich um eine handelsübliche Plane, auf der die für die Initialphase essentiellen Geräte schematisch aufgezeichnet sind. Um auch Kameradinnen hierfür einteilen zu können ist in jeder dieser Zeichnungen auch der vorgesehene Türraum im Fahrzeug. Ein Auffinden der Geräte ist damit selbst jenen möglich die sich mit dem Inventar schon länger nicht beschäftigt haben. Zusätzlich sind die Geräte und die Staufächer mit Neonfarbe markiert. es reicht oft das Öffnen eines Rollladens und schon sieht man die erforderlichen Geräte.

 

Was ist denn nun initial fast immer erforderlich?

Material zur Sicherung des Fahrzeuges, dies sind Blöcke und Keile aus Holz, Kunststoff und Stahl. Erste Hilfe Notfallrucksack mit einer Schnittschutzdecke, zwei unterschiedliche Feuerlöscher und Geräte fürs Glasmanagement. Hinzu kommen noch die Werkzeuge des hydraulischen Rettungsgerätes.

Die Priorität beim Aufstellen richtet sich nach den Erfordernissen des Einsatzes. Für gewöhnlich wird initial eine grobe Stabilisierung hergestellt werden müssen. Sind herausgeschleuderte oder zugängliche Verletzte vor Ort, so muss der Notfallrucksack mit den Decken schneller da sein.

Ein Blick des Einsatzleiters auf die Plane kann ihn auch in seinem Denkprozess unterstützen. Der zweifache Brandschutz etwa ist ebenfalls Bestandteil und wird so nicht vergessen.

Wir haben uns damals bewusst dazu entschieden die Anzahl der vorgesehenen Geräte klein zu halten. Spezialwerkzeuge wie Kettensäge, Säbelsäge, Winkelschleifer, Bohrmaschine, aber auch StabFast bleiben im Fahrzeug bereit. Die Erfahrung zeigte bereits mehrfach im Einsatz wie effizient hier gearbeitet werden kann und wie es damit gelingt in die Chaosphase des Einsatzes schnell eine Struktur zu bringen.

 

Update: Die Plane für den Geräteablageplatz befindet sich im Fußraum des Beifahrers im RLF. Dies hat den Grund, dass dieser die Plane nicht vergessen kann und bei seiner Erkundung bereits wortlos festlegen kann wo er diese gerne bestückt sehen wollte.